Zwei Jahre nach Markteinführung von subkutanem Depot-Buprenorphin (Depot-BPN, Buvidal®) berichteten Suchtmediziner auf einem Expertentreffen über ihre Erfahrungen mit der neuen Therapieoption. Sie sehen die nur mehr wöchentliche oder monatliche Injektion als Chance für mehr Flexibilität und selbstbestimmte Lebensführung, sprachen aber auch über die Herausforderungen bei dieser Applikationsform. Darüber hinaus hoben sie den Stellenwert der psychosozialen Betreuung als wichtiges 2. Standbein in der Behandlung opioidabhängiger Patienten hervor.
Noch bis vor kurzem erhielten opioidabhängige Patienten in Drogenersatzprogrammen ihr Substitutionsmittel täglich, entweder als Sichtvergabe in Arztpraxen oder Apotheken, oder mit einem sogenannten Take-Home-Rezept in Eigenverantwortung zu Hause. Depot-BPN, das in unterschiedlichen Wirkstärken verfügbar ist, muss nur 1-mal pro Woche oder Monat unter die Haut gespritzt werden und kann deshalb die Behandlung und Lebensführung der Patientenerheblich erleichtern.
Dr. Konrad Isernhagen, Allgemeinarzt in Köln, seit mehr als 30 Jahren in der Drogenersatztherapie tätig, bietet in seiner Praxis ein breites Spektrum mit fast allen zur Verfügung stehenden Substanzen an. Er und sein Team seien von der neuen Option sehr angetan gewesen. Die ersten Erfahrungen mit Depot-BPN hatte Isernhagen bei Patienten gemacht, die bereits stabil auf orales BPN eingestellt waren. Nachdem der Wechsel problemlos funktioniert hatte, stellte er auch Patienten von Levomethadon und Methadon über die kurzfristige Gabe von sublingualem (SL) BPN auf das Depot-Präparat um.